Mittwoch, 9. Mai 2018

Asptorp - nicht Björnsjön (weil voll) [Tag 6 - E31] ▲GPS▲

N58° 44.741
E16° 22.611


Tja, doof gelaufen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Nämlich zu weit!

Wie zuvor gesagt - ich hätte es gut sein lassen und nur von Fagerö bis zum See Vikitteln wandern sollen. Da hätte ich einen tollen Shelter und gutes Wasser gehabt (und ein Waffeleisen, aber das tut hier nichts zur Sache).

Stattdessen habe ich mich mitreißen lassen von meiner Wanderskollegin und noch Etappe 31 angefangen. Dumm nur: Wir wussten, dass eine Gruppe mit 7 Deutschen vor uns lief. Und wir hatten genau eine Etappe Abstand. Deshalb hatten wir ja auch den Tag auf Fagerö verbracht und sie ziehen lassen. Hier draußen möchte man dann ja auch die Natur genießen und Ruhe haben. Zu zweit geht das - wenn dann allerdings noch eine weitere große Gruppe anwesend ist (und dann noch Deutsche!) dann ist das Naturerlebnis schnell dahin. Aber da mag ja jeder anders ticken.

Fazit: Total erschöpft und kaputt am Björnsjön angekommen und siehe da: Alles voll. Shelter belegt, Zelte überall. Mist!

Also noch ein ganzes Stück weiter gegangen, bis wir nach Asptorp kamen, ein kleines altes Cottage aus dem 18. Jahrhundert. Hier gab es erstmals Platz ein Zelt aufzustellen. Ebenso eine Wasserpumpe, wenngleich das Wasser nicht an vorherige Quellen herankam.

Meine Laune war im Keller. Der tolle Shelter am Björnsjön: Vorbegelaufen. Dazu körperlich total erschöpft und Hunger und es war dabei dunkel zu werden. Keine gute Kombination.

Eine Lektion in Sachen: Jeder Wanderer hat sein eigenes Tempo. Und man muss sich überlegen, was man braucht um zufrieden zu sein. Was ist wichtig, welche Erlebnisse möchte man mitnehmen. Jeder Wanderer setzt andere Schwerpunkte: Meiner Wanderskollegin war es wichtig noch bis ans Meer zu kommen, in der ihr zur Verfügung stehenden Zeit. Ich wollte keine tollen Erlebnisse und Plätze dem Stress und Zeitdruck opfern. Handelt man zuwider seiner eigenen Wünsche (diese muss man erstmal kennen) ärgert man sich am Ende vielleicht.

Letztlich trennten sich unsere Wege dann hier. Ich hatte in mich gehorcht und festgestellt: Nein, ich möchte den Björnsjön noch mitnehmen, nachdem ich den tollen Platz am Vikitteln schon verpasst hatte. Meine Weggefährtin wollte ans Meer - das war dann nicht zusammen zu bringen. So ist sie weiter gelaufen am nächsten Tag und ich zurück. Zum Björnsjön. Dort habe ich noch einen tollen Sörmlandsleden-Tag verbracht, ganz in Ruhe, der Natur gelauscht, Feuer gemacht und Tee getrunken, gelesen, in der Sonne gelegen, Wäsche gewaschen. Denn den Tag darauf sollte es stressig werden - Runter nach Stavsjö, dann zum Einkaufen trampen, zurücktrampen und dann zum nächsten Shelter.

Die Bilder hier habe ich erst am übernächsten Tage gemacht, als ich hier zum zweiten Mal - nach dem Tag am Björnsjön - hier vorbeikam. Denn heute, am 09.05.2018, war ich einfach zu fertig.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen